Donnerstag, 28. April 2016

Die Geschichte hinter der Geschichte - Teil II

Charaktere

Wenn ich sagen müsste, auf was ich an meinem ersten Roman "Das Phantom der Kate Summer" besonders stolz bin, dann würde ich sagen meine Charaktere!

Ich bin mit ihnen allen einen langen, oftmals auch steinigen Weg gegangen. Ich habe sie zum Leben erweckt und das sind sie für mich inzwischen wirklich.

Am Leben.

In jeden einzelnen Charakter meines Romans habe ich einen mal etwas kleineren, mal etwas größeren Teil meiner Seele einfließen lassen. Ich hatte für keine meiner Rollen ein spezielles Vorbild. Keine Person, die man in der wirklichen Welt als einen meiner Charaktere wiedererkennen würde. Sie bestehen lediglich aus Puzzelteilen meiner selbst gemischt mit ein wenig Fantasie.

Wer sich die grobe Zusammenfassung meiner Geschichte durchgelesen hat weiß, dass meine Zwillinge Faye und Elizabeth Summer sich als ein und die selbe Person ausgeben um Primaballerina zu werden. Beide sind sich zwar äußerlich wahnsinnig ähnlich, unterscheiden sich jedoch vom Charakter her wie Tag und Nacht. All ihre gegenseitigen Stärken und Schwächen münden in einem Phantom namens Kate Summer.

Ich betrachte mich selbst als Kate Summer. Ich bin eine Mischung aus Faye und Lizzy.

Während ich äußerlich auf fremde Menschen meist zu Beginn so wirke, wie die schüchterne und zurückhaltende Elizabeth, ähnelt meine Gedanken und Gefühlswelt eher der meiner lieben, starrköpfigen, impulsiven Faye.

Beide sind ein Teil von mir und werden jeden Tag aufs neue von mir zum Leben erweckt.

Aber die zwei sind wie gesagt nicht die Einzigen, die einen Kern meiner selbst in sich tragen. Auf irgendeine Weise kann ich mich mit allen meinen Figuren auf unterschiedlichste Weise identifizieren.

Sei es die träumerische Lucy, der nichts wichtiger ist, als ihre Familie und ihre Freunde glücklich zu sehen oder die verbitterte Galina, welche nach Perfektion strebt und lange Zeit nicht sieht, was wirklich in ihr steckt.
Sei es der gute Luke, der einfach nur ein schönes Leben führen möchte oder die lebensfrohe Natascha, die sich nichts anderes wünscht, als eines Tages im Rampenlicht zu stehen.

Und ja, ich erkenne mich auch in der egoistischen und eingebildeten Georgiana wieder. Tatsächlich haben mir die Szenen, die ich aus ihrer und Fayes Sicht geschrieben habe am meisten Spaß gemacht!

Aber generell die Erfahrung aus den Perspektiven so unterschiedlicher und vielschichtiger Charaktere zu schreiben, ist etwas, dass ich auf keinen Fall missen möchte.

Mich mit den facettenreichen Figuren meiner eigenen Fantasie auseinander zu setzten, hat mir an meinem ganzen Schreibprozess mit Abstand am meisten Spaß gemacht.

Es fällt mir schwer, sie jetzt, wo ich meinen Roman beendet habe, einfach fallen zu lassen.
Andererseits freue ich mich schon jetzt darauf, mir neue spannende Charaktere für meinen nächsten Roman auszudenken.

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