Mittwoch, 6. April 2016

Welchen Stukturen folgen Bestseller?

Habt ihr euch schon mal gefragt, wie man solche einschlagenden Bestseller, wie zum Beispiel "Harry Potter" schreibt?

Der Frage bin jedenfalls ich selbst vor kurzem nachgegangen und habe einfach mal geguckt, nach welcher Struktur J. K. Rowling oder Suzanna Collins so vorgehen.

Eines ist wohl ziemlich auffällig. Die Geschichten beginnen nie direkt in der Handlung. Der Leser braucht einfach eine kleine Einführung, in welcher er den Hauptdarsteller des Romans kennenlernt.
Zum Beispiel werden im ersten Kapitel oft  sein Aussehen und Alter thematisiert, wenn von Bedeutung (was oft der Fall ist) die Familienverhältnisse ein wenig erläutert (zum Beispiel sind die Eltern des Hauptdarstellers verstorben) und somit wird auch gleich darauf angespielt, was dem Helden unserer Geschichte fehlt (zum Beispiel Liebe oder ganz einfach Freundschaft).
Und nun zur Umgebung. Es sollte zwar ein normaler Tag sein, jedoch auch nicht zu normal, dass es schon wieder langweilig wäre. Eine Feier wäre zum Beispiel ein passender Einstieg.
Symbole sind außerdem ganz wichtig. Sowohl für Protagonist, als auch Antagonist. Was wäre zum Beispiel Harry Potter ohne seine Blitznarbe oder Katniss Everdeen ohne ihre Spotttölpelbrosche?

Im zweiten Kapitel kommen dann noch ein paar mehr Personen dazu. Man findet sich langsam in das alltägliche Leben des Protagonisten ein, bis es zu einem Wendepunkt in seinem Leben kommt und er eine Einladung für ein beliebiges Abenteuer erhält, welches sowohl positiver, als auch negativer Natur sein kann.
positives Beispiel: Harry Potter - Einladung nach Hogwarts
negatives Beispiel: Katniss Everdeen - Muss an den Hungerspielen teilnehmen.

Im dritten Kapitel verlässt der Protagonist sein zu Hause und seine Familie. Ein neuer Abschnitt seines Lebens beginnt, auf welchen er meist von einem Mentor begleitet wird.
Es kann zu ethischen Konflikten kommen oder zu neuen Freundschaften. Es geht auf in eine neue Welt. Hier sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Im vierten Kapitel wird es magisch. Es passiert etwas, was in unserem gewöhnlichen Leben niemals passieren würde. Lass deine Leser träumen und erschaff deine eigene Welt, in die sie gerne entfliehen möchten.
Mit dem Leben des Protagonisten verändert sich auch sein Aussehen. Zum Beispiel bekommt er neue Kleidung. Dennoch muss er sich ab und zu zu seiner Vergangenheit rechtfertigen, da bestimmt die ein oder andere Seitenrolle Fragen dazu hat.
Außerdem wird hier bereits auf etwas hingedeutet, was sich später als Höhepunkt herausstellt.

Im fünften Kapitel sind wir nun vollständig in die neue Welt eingetaucht. Der Protagonist wird nun auf die Probe gestellt. Er kann sich nicht entscheiden, wem er trauen kann. Wer ist gut und wer ist böse?
Kleiner Tipp: Das sollte der Leser erst gemeinsam mit deinem Protagonisten erfahren! Sonst langweilt er sich am Ende nur.
Es kommt Gefahr ins Spiel.

Im sechsten Kapitel lässt du deinen Protagonisten mit einem Gefährten zusammenarbeiten. Lass sie zum Beispiel ihr Essen teilen oder sich anderweitig einander helfen. Lass deinen Hauptdarsteller außerdem Vorbereitungen treffen und ihn dann in den alleinigen Mittelpunkt treten. Er ist schließlich der Held der Geschichte. Er mag Gehilfen haben, doch letzten Endes wird er allein dafür verantwortlich sein, dass das Gute gewinnt.

Egal, welches Ziel dein Protagonist bislang gehabt haben mag, im siebten Kapitel geht es ihm nur noch ums überleben. Der Gefährte spielt dabei eine lebensrettende Rolle.

Lass im achten Kapitel den Fokus wieder ganz auf deinem Hauptcharakter ruhen. Lass Andere ihn für seine Fähigkeiten oder sein Aussehen, oder was sonst seine Stärke ist, bewundern, welche er selbst jedoch nicht erkennt.

In den nächsten Kapiteln, lass die Geschichte einfach ihren Lauf nehmen. Vielleicht hat dein Protagonist Alpträume, vielleicht verliebt er sich... Hier steht dir alles offen.
Baue Spannung auf, bis es zum entscheidenden Kampf zwischen Pro- und Antagonist kommt. Es sollte wenn möglich erst kurz vorher oder erst genau in jedem Moment herauskommen, wer tatsächlich der Böse ist. Je unerwarteter, desto überraschter wird der Leser sein. Lass den Bösewicht dann seinen Plan erklären, das tun sie ganz gerne.

Lass dein Buch nach dem Kampf dann langsam ausklingen.

Viel Erfolg!

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